Abschied von der ineffizienten Glühbirne. Alternativen gibt es inzwischen viele:
Energiesparlampen, Halogenlampen, LEDs.
Die Unsicherheit der Verbraucherinnen
und Verbraucher ist jedoch groß – nicht zuletzt, weil anstelle der gewohnten
Watt-Angaben plötzlich Bezeichnungen wie „Lux (lx)“ und „Lumen (lm)“
auftauchen. Was hat es damit auf sich?
Lux bezeichnet die Beleuchtungsstärke.
Diese ist abhängig von der Lichtstärke der Lichtquelle und deren Abstand zur beleuchteten
Fläche. Die Luxzahl gibt also Auskunft darüber, welche Lichtstärke auf einer
Zielfläche (von einem Quadratmeter) ankommt.
Heller
Sonnentag 100‘000 Lx
Bedeckter
Sommertag 20‘000 Lx
Büro/Zimmerbeleuchtung 500 Lx
Strassenbeleuchtung
10 Lx
Kerze
ca 1m entfernt 1 Lx
Lumen
dagegen bezeichnet den Lichtstrom oder die Lichtstärke, die von einer
Lichtquelle für das menschliche Auge wahrnehmbar ausgeht. Die nachfolgende
Tabelle zeigt die durchschnittliche Lichtstärke von herkömmlichen Glühbirnen
und (Kompakt-)Leuchtstoff-röhren:
Glühbirne
40 Watt 400
lm
Kompaktleuchtsofflampe
7 Watt 420 lm
(„Energiesparlampe“)
Glühbirne
60 Watt 720 lm
Kompaktleuchtsofflampe
12 Watt 720 lm
Glühbirne
100 Watt 1450
lm
Kompaktleuchtsofflampe
23 Watt 1380 lm
Leuchtstoffröhre
36 Watt 3420
lm
(mit elektronischem Vorschaltgerät)
Während
Glühbirnen und Energiesparlampen nach allen Seiten abstrahlen, geht das Licht
von einer LED gerichtet aus. Bei LED-Leuchtmitteln werden daher oft noch der
Abstrahlwinkel oder der daraus abgeleitete Raumwinkel (sr) angegeben. Je
schmaler der Winkel, desto höher die Beleuchtungsstärke auf einer Zielfläche.
Allerdings bei entsprechend
konzentrierterer
Zielfläche.
Geben
Hersteller von Energiespar- oder LED-Lampen nur einen Lux-Wert für ihre
Leuchtmittel an, so muss man wissen, mit welchem Abstand zur Zielfläche dieser
ermittelt worden ist. Oft wird hier mit relativ kleinen Abständen gearbeitet, die
in der Praxis nicht realistisch sind.
Die
beste Orientierung beim Kauf erhalten Sie daher durch die Lumen-Angabe,
idealerweise in Verbindung mit dem Abstrahlwinkel.
Für das Wohlfühlempfinden
ist es darüber hinaus ratsam, auch auf die Farbtemperatur zu achten. Diese wird
in Kelvin angegeben. Herkömmliche Glühlampen leuchten mit einer Farbtemperatur
von 2.200 - 2.800 Kelvin, was als
„warmes Weiß“ empfunden wird. Eine Halogenlampe hat eine Farbtemperatur von
3.000 Kelvin, eine „kaltweiße“ Leuchtstoffröhre, wie sie gerne in den südlichen Ländern
verwendet wird, von 4.000 Kelvin. Die Farbtemperatur des Tageslichts liegt
zwischen 5.500 und 7.000 Kelvin.
Quelle:
Wolfgang Schürger
Beauftragter für Umwelt- und
Klimaverantwortung (De)
Welche
Lampe ist am umweltfreundlichsten?
Dübendorf, St. Gallen, Thun, 19. Oktober 2010
Empa
berechnet Umweltverträglichkeit verschiedener Leuchtmittel
In
einer neuen Studie haben Empa-Forscher die Ökobilanz verschiedener
Beleuchtungsmethoden untersucht. Sie berücksichtigten dabei nicht nur den
Energieverbrauch, sondern auch Herstellung und Entsorgung sowie verschiedene
Strommixe. Klare Siegerin ist die Energiesparlampe.
Roland
Hischier, Tobias Welz und Lorenz Hilty von der Empa-Abteilung «Technologie und
Gesellschaft» haben verschiedene aktuelle Beleuchtungsmethoden unter die Lupe
genommen, um herauszufinden, welche Art der Beleuchtung effektiv die
ökologischste ist.
Beurteilt
wurden vier Lampenarten: klassische Glühbirnen, Halogenlampen,
Fluoreszenzröhren und Energiesparlampen. Um den Gesamteinfluss einer Lampe auf
die
Umwelt
zu beurteilen, haben die Forscher eine Ökobilanz erstellt. Dabei werden die
Stoff- und Energieströme über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts
berücksichtigt, von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung.
Erstes
Ergebnis der Empa-Forscher:
Der
Anteil an der Gesamtumweltbelastung, der durch die Produktion und Entsorgung der
Lampen verursacht wird, ist gering…
Deutlich
wird dies am Beispiel eines Kohlekraftwerks: Je nachdem, ob mit Braun- oder
Steinkohle betrieben, stösst das Kraftwerk pro Kilowattstunde produzierten
Stroms 0.042 bis 0.045 Milligramm Quecksilber aus. Bei einer Leistung von 1000
Megawatt wird die Luft durch ein solches Kraftwerk also pro Stunde mit 42 bis 45
Gramm Quecksilber belastet.
Energiesparlampen
dürfen dagegen seit 2005 in ganz Europa noch maximal
fünf
Milligramm Quecksilber enthalten. Anders ausgedrückt: Ein Kohlekraftwerk
emittiert pro Stunde so viel Quecksilber, wie in 8400 bis 9000 Energiesparlampen
enthalten ist.
Auf die Nutzung kommt es an
Die
weitaus grösste Belastung für die Umwelt ist der Betrieb der Lampen. Ein
wesentlicher Faktor ist dabei die Art des genutzten Stroms: Eine Glühbirne, die
durch mit Wasserkraft erzeugtem Strom leuchtet, belastet die Umwelt weniger als
eine Energiesparlampe, die mit europäischem Strommix läuft. «Durch die Wahl von
umweltfreundlich produziertem Strom kann man also ökologisch mehr erreichen als
durch die blosse Umstellung auf Energiesparlampen», so Roland Hischier.
Doch
auch die Energiesparlampe bringt einen ökologischen Vorteil. Das zeigt sich bei
der Bestimmung des «environmental break-even point», jener Brenndauer, nach der
zwei verschiedene Lampen die Umwelt gesamthaft gleich stark belasten. Mit europäischem
Strommix, der zu einem Grossteil «fossil» produziert wird, erreichen Glühbirne
und Energiesparlampe aufgrund des wesentlich höheren Stromverbrauchs der Glühbirne
den «environmental break-even point» sehr schnell, etwa nach 50 Stunden. Mit
Schweizer Strom
ist
dieser Punkt nach 187 Stunden Brenndauer erreicht. Bei einer durchschnittlichen
Lebensdauer einer Energiesparlampe von 10'000 Stunden – verglichen mit den 1000
Stunden einer Glühbirne – hat sich der Kauf einer solchen Lampe also nach
kurzer Zeit ökologisch «amortisiert».
Eine
oekologisch gute Alternative sind LED Lampen (LED vs. Energiesparlampe):
Die beiden Lampentypen sollten den Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden: Wer eine warme Wohnzimmerbeleuchtung sucht, wäre mit der Verwendung
von geeigneten Energiesparlampen gut bedient. Wer eine Beleuchtung benötigt,
die nur kurzzeitig in Betrieb ist, sollte den Einsatz von Leuchtdioden (Led-Lampen) in
Erwägung ziehen. Die erzeugen allerdings kälteres Licht.
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