21.10.2011

Jetzt geht mir ein Licht auf (Lampen unter der Lupe)



Abschied von der ineffizienten Glühbirne. Alternativen gibt es inzwischen viele: 

Energiesparlampen, Halogenlampen, LEDs.

Die Unsicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ist jedoch groß – nicht zuletzt, weil anstelle der gewohnten Watt-Angaben plötzlich Bezeichnungen wie „Lux (lx)“ und „Lumen (lm)“ auftauchen. Was hat es damit auf sich?

Lux bezeichnet die Beleuchtungsstärke. Diese ist abhängig von der Lichtstärke der Lichtquelle und deren Abstand zur beleuchteten Fläche. Die Luxzahl gibt also Auskunft darüber, welche Lichtstärke auf einer Zielfläche (von einem Quadratmeter) ankommt. 

Heller Sonnentag 100‘000 Lx
Bedeckter Sommertag 20‘000 Lx
Büro/Zimmerbeleuchtung 500 Lx
Strassenbeleuchtung 10 Lx
Kerze ca 1m entfernt 1 Lx

Lumen dagegen bezeichnet den Lichtstrom oder die Lichtstärke, die von einer Lichtquelle für das menschliche Auge wahrnehmbar ausgeht. Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittliche Lichtstärke von herkömmlichen Glühbirnen und (Kompakt-)Leuchtstoff-röhren:

Glühbirne 40 Watt  400 lm
Kompaktleuchtsofflampe 7 Watt 420 lm
(„Energiesparlampe“)
Glühbirne 60 Watt 720 lm
Kompaktleuchtsofflampe 12 Watt 720 lm
Glühbirne 100 Watt 1450 lm
Kompaktleuchtsofflampe 23 Watt 1380 lm
Leuchtstoffröhre 36 Watt 3420 lm
(mit elektronischem Vorschaltgerät)

Während Glühbirnen und Energiesparlampen nach allen Seiten abstrahlen, geht das Licht von einer LED gerichtet aus. Bei LED-Leuchtmitteln werden daher oft noch der Abstrahlwinkel oder der daraus abgeleitete Raumwinkel (sr) angegeben. Je schmaler der Winkel, desto höher die Beleuchtungsstärke auf einer Zielfläche. Allerdings bei entsprechend
konzentrierterer Zielfläche.

Geben Hersteller von Energiespar- oder LED-Lampen nur einen Lux-Wert für ihre Leuchtmittel an, so muss man wissen, mit welchem Abstand zur Zielfläche dieser ermittelt worden ist. Oft wird hier mit relativ kleinen Abständen gearbeitet, die in der Praxis nicht realistisch sind.

Die beste Orientierung beim Kauf erhalten Sie daher durch die Lumen-Angabe, idealerweise in Verbindung mit dem Abstrahlwinkel. 

Für das Wohlfühlempfinden ist es darüber hinaus ratsam, auch auf die Farbtemperatur zu achten. Diese wird in Kelvin angegeben. Herkömmliche Glühlampen leuchten mit einer Farbtemperatur von 2.200 - 2.800 Kelvin, was als „warmes Weiß“ empfunden wird. Eine Halogenlampe hat eine Farbtemperatur von 3.000 Kelvin, eine „kaltweiße“ Leuchtstoffröhre, wie sie gerne in den südlichen Ländern verwendet wird, von 4.000 Kelvin. Die Farbtemperatur des Tageslichts liegt zwischen 5.500 und 7.000 Kelvin.

Quelle:
Wolfgang Schürger
Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung (De)

Welche Lampe ist am umweltfreundlichsten?

Dübendorf, St. Gallen, Thun, 19. Oktober 2010
Empa berechnet Umweltverträglichkeit verschiedener Leuchtmittel

In einer neuen Studie haben Empa-Forscher die Ökobilanz verschiedener Beleuchtungsmethoden untersucht. Sie berücksichtigten dabei nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch Herstellung und Entsorgung sowie verschiedene Strommixe. Klare Siegerin ist die Energiesparlampe.

Roland Hischier, Tobias Welz und Lorenz Hilty von der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» haben verschiedene aktuelle Beleuchtungsmethoden unter die Lupe genommen, um herauszufinden, welche Art der Beleuchtung effektiv die ökologischste ist.

Beurteilt wurden vier Lampenarten: klassische Glühbirnen, Halogenlampen, Fluoreszenzröhren und Energiesparlampen. Um den Gesamteinfluss einer Lampe auf die
Umwelt zu beurteilen, haben die Forscher eine Ökobilanz erstellt. Dabei werden die Stoff- und Energieströme über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt, von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung.

Erstes Ergebnis der Empa-Forscher:
Der Anteil an der Gesamtumweltbelastung, der durch die Produktion und Entsorgung der Lampen verursacht wird, ist gering…
Deutlich wird dies am Beispiel eines Kohlekraftwerks: Je nachdem, ob mit Braun- oder Steinkohle betrieben, stösst das Kraftwerk pro Kilowattstunde produzierten Stroms 0.042 bis 0.045 Milligramm Quecksilber aus. Bei einer Leistung von 1000 Megawatt wird die Luft durch ein solches Kraftwerk also pro Stunde mit 42 bis 45 Gramm Quecksilber belastet.

Energiesparlampen dürfen dagegen seit 2005 in ganz Europa noch maximal
fünf Milligramm Quecksilber enthalten. Anders ausgedrückt: Ein Kohlekraftwerk emittiert pro Stunde so viel Quecksilber, wie in 8400 bis 9000 Energiesparlampen enthalten ist.

Auf die Nutzung kommt es an
Die weitaus grösste Belastung für die Umwelt ist der Betrieb der Lampen. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Art des genutzten Stroms: Eine Glühbirne, die durch mit Wasserkraft erzeugtem Strom leuchtet, belastet die Umwelt weniger als eine Energiesparlampe, die mit europäischem Strommix läuft. «Durch die Wahl von umweltfreundlich produziertem Strom kann man also ökologisch mehr erreichen als durch die blosse Umstellung auf Energiesparlampen», so Roland Hischier.

Doch auch die Energiesparlampe bringt einen ökologischen Vorteil. Das zeigt sich bei der Bestimmung des «environmental break-even point», jener Brenndauer, nach der zwei verschiedene Lampen die Umwelt gesamthaft gleich stark belasten. Mit europäischem Strommix, der zu einem Grossteil «fossil» produziert wird, erreichen Glühbirne und Energiesparlampe aufgrund des wesentlich höheren Stromverbrauchs der Glühbirne den «environmental break-even point» sehr schnell, etwa nach 50 Stunden. Mit Schweizer Strom
ist dieser Punkt nach 187 Stunden Brenndauer erreicht. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Energiesparlampe von 10'000 Stunden – verglichen mit den 1000 Stunden einer Glühbirne – hat sich der Kauf einer solchen Lampe also nach kurzer Zeit ökologisch «amortisiert».

Ergänzung des Blog-Autors:

Eine oekologisch gute Alternative sind LED Lampen (LED vs. Energiesparlampe):

Die beiden Lampentypen sollten den Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden: Wer eine warme Wohnzimmerbeleuchtung sucht, wäre mit der Verwendung von geeigneten Energiesparlampen gut bedient. Wer eine Beleuchtung benötigt, die nur kurzzeitig in Betrieb ist, sollte den Einsatz von Leuchtdioden (Led-Lampen) in Erwägung ziehen. Die erzeugen allerdings kälteres Licht.

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